Gefahren durch KI – Wenn Falsches zunehmend echt wirkt

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Ein Bild von einer gefaehrlichen KI im Cyberspace.

Der Film behandelt die Gefahren künstlicher Intelligenz schon seit Jahrzehnten. In Fritz Langs Meisterwerk Metropolis von 1927 baut der Erfinder Rotwang einen Roboter, der ihm die Macht über die Stadt verleihen sollte. In Kubricks ”2001 – Odyssee im Weltraum” entwickelt der Supercomputer HAL 9000 ein eigenes Bewusstsein und kämpft um seine Existenz, und in den Terminator-Filmen löschen Maschinen beinahe die ganze Menschheit aus. Wie nahe die echte Menschheit derartigen Szenarien kommt, ist zwar nicht absehbar, doch spätestens seit der Vorstellung des Sprachbots Chat-GPT ist das Thema um die Risiken künstlicher Intelligenz neu entfacht worden.

Was KI heute schon kann

Die Erstellung täuschend echter Bilder aus dem Computer war lange Zeit nur mit ordentlich Rechenpower und jeder Menge Expertise möglich. Rechenpower ist relativ und ausreichend davon mittlerweile für jedermann erschwinglich. Dank der KI ist auch Expertise nicht mehr nötig. Quasi auf Knopfdruck spuckt ein herkömmlicher Haushalts-Laptop Bilder aus, die sich kaum noch von der Realität unterscheiden lassen. In Zeiten von Fake-News ein gefährliches Instrument, das auf verschiedenen Ebenen nutzbar ist. So ist es beispielsweise möglich, mittels Face-Swap die Gesichter auf Fotos und Videos durch beliebig andere zu ersetzen. Um damit Schaden anzurichten, ist nur ein wenig Kreativität und kriminelle Energie vonnöten. Mit künstlich erstellten Tonspuren bringt man jede Person dazu, das zu sagen, was man möchte. Noch ist die Technik nicht ganz ausgereift und mit wachsamem Blick und Gehör ist ein Fake durchaus zu erkennen, doch es scheint nur eine Frage der Zeit, bis auch das nicht mehr möglich ist. Und auch jetzt schon reichen diese Technologien aus, um viele Menschen hinters Licht zu führen und zu manipulieren. Umso wichtiger ist es, über die Gefahren von Deepfakes aufzuklären.

Der Turing-Test

Der britische Mathematiker Alan Turing ist ein Pionier der Informationstechnologie und der Erfinder des Turing-Tests, den er 1950 vorschlug. Damit wollte er ermitteln, ob ein Sprachprogramm in der Lage ist, Menschen davon zu überzeugen, mit einer anderen echten Person zu kommunizieren. Diese alte Frage ist aktueller denn je. Der Sprachbot Chat-GPT erstellt Inhalte, die sich nur schwerlich von denen echter Menschen unterscheiden lassen, insbesondere dann, wenn man es nicht darauf anlegt, genauer hinzuschauen. Das bedeutet nicht, dass diese Programme intelligent sind im Sinne einer starken KI. Dennoch ist es möglich, mit derartigen Werkzeugen Fake-News zu erzeugen, um auf sozialen Medien für reichlich Verwirrung zu sorgen. Von echten Menschen erzeugte ”echte” Medieninhalte von denen zu unterscheiden, die künstliche Intelligenzen herstellen, ist ein zunehmend schwieriges Problem, mit dem sich auch die Entwickler selbst beschäftigen.

Auf dem Weg zur Singularität?

Die neueste künstliche Intelligenz basiert auf neuronalen Netzwerken, die auf der Idee basieren, das menschliche Gehirn nachzuahmen. Diese erreicht zwar bei Weitem noch nicht dessen Komplexität, dennoch gleichen diese Netzwerke einer Black Box, bei der selbst Experten nicht genau sagen können, warum der Algorithmus welches Ergebnis hervorbringt. Aktuell laufen Debatten darüber, wie mit einer zunehmend leistungsfähigeren KI umzugehen ist und wie weit die Entwickler von einer technologischen Singularität entfernt sind und ob eine derartige KI überhaupt möglich ist. Als technologische Singularität bezeichnet man den Moment, in dem die KI klüger ist als ihre Erschaffer und sich folglich selbständig schneller weiterentwickelt und dadurch unkontrollierbar wird. Die Folgen jedenfalls wären unabsehbar.

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