Bei der Zahnhygiene gibt es seit Jahren nur noch wenig Fortschritt. Ultraschall-Zahnbürsten, rotierende Bürstenköpfe oder spezielle Gummistreifen die für weissere Zähne sorgen sollen gibt es zwar, aber eine revolutionäre neue Methode der Zahnpflege eher nicht. Für diese Revolution will jetzt eine Firma aus San Francisco sorgen – mit der Amabrush.
Zähne putzen in 10 Sekunden
Schon auf den ersten Blick sieht man, dass die Amabrush nicht mehr dem klassischen Zahnbürsten-Konzept folgt. Sie geht einen ganz anderen weg, denn die Amabrush wird komplett in den Mund genommen und umschliesst durch die rundum in verschiedenen Winkeln angeordneten Borsten jeden Zahn. Wird sie aktiviert verteilt sich ein reinigender Schaum über die stark vibrierenden Borsten und soll so jeden Zahn gründlich von Belag reinigen – und das in nur 10 Sekunden.
Im kugelförmigen „Griff“ der Amabrush befindet sich das Zahncreme-Konzentrat, dass es in verschiedenen Geschmacksrichtungen geben soll. Nach Aktivierung verteilt es sich über die Bürste im Mundraum. Wer möchte kann aber natürlich weiterhin seine eigene Zahncreme nutzen. Die Bürsten selber sind magnetisch am Griff, in dem auch die Elektronik steckt, befestigt und ermöglichen so den hygienischen Wechsel zwischen den Bürsten der einzelnen Familienmitglieder.
So funktioniert das Zähneputzen mit der Amabrush
- Amabrush in den Mund stecken und Einschalten
- 10 Sekunden warten
- Herausnehmen, Mund & Amabrush auswaschen
- Fertig!
Insgesamt soll man so, laut Hersteller, 100 Tage Lebenszeit gewinnen.
Ist die Amabrush ernstzunehmen?
So kurios das ganze Projekt auf Kickstarter noch wirkt, so seriös scheint es doch zu sein. Der Hersteller selbst schreibt, dass seine Amabrush nicht besser reinigt als herkömmliche Zahnbürsten, allerdings jeden Morgen und Abend jede Menge Zeit spart. Laut Umfragen putzt sich nur jede Zweite Deutsche Abends die Zähne – aus Faulheit. Ist diese lästige Pflicht allerdings in 10 Sekunden erledigt, dürfte auch die Zahl der „Abendsputzer“ steigen.
Insgesamt versucht der Hersteller über Kickstarter 50.000 Euro für die Produktion der Amabrush Zahnbürste einzusammeln. Und das ist ihm auch schon sehr erfolgreich gelungen, denn bis heute sind satte 1.7 Millionen Euro von Unterstützern zusammengekommen. Momentan erhält man über Kickstarter für 79 Euro die Single-Variante mit einem Handteil, einem Mundteil, Zahnpasta-Kapsel und dem Ladegerät. Wer zwei Mundteile benötigt bekommt diese inklusive dem Zubehör schon für 88 Euro. Das sind Preise, die hier für die Topmodelle der elektrischen Zahnbürsten auch vollkommen normal sind.
Wie teuer sind die laufenden Kosten?
Wir alle kennen ja die teuren Rasierklingen, die den Schnäppchenrasierer plötzlich sehr kostspielig machen. Auch für die Amabrush sind natürlich Ersatzbürsten, Zahnpasta-Kapseln und weiteres Zubehör erhältlich, allerdings zu fairen Preisen.
Laut Hersteller sollte die Bürste etwa alle 4-6 Monate gewechselt werden. Ersatzbürste wird ungefähr 6 Euro kosten. Das liegt ungefähr im Rahmen der Ersatzbürsten der hier erhältlichen elektrischen Zahnbürsten. Passende Zahncreme-Kapseln können nachgekauft werden, wer mag kann aber auch seine eigene Lieblingszahncreme nutzen.
Ich finde das Konzept sehr interessant und vor allen Dingen ehrlich. Die Amabrush ist keine Revolution in der Zahnhygiene, das will sie aber auch gar nicht sein. Sie putzt genauso gründlich wie herkömmliche Bürsten, aber in einem Bruchteil der Zeit.
Wer mag kann sich über Kickstarter noch sein Starter-Set zum vergünstigten Preis bestellen. Geliefert werden die ersten Amabrishes dann im Dezember 2017.
Amabrush Produktvideo