In meinem letzten Beitrag über das „Baukasten-Handy“ eine niederländischen Designers, Phonebloks genannt, hatte ich ja schon kurz über das Konzept und auch meine Bedenken zur Umsetzung berichtet. Das Konzept von Phonebloks ist so einfach wie genial. Ein Handy basierend auf Komponenten, die jederzeit ausgetauscht werden können ermöglicht nicht nur eine wesentlich stärkere Individualisierung des Smartphones sondern sorgt auch durch einen längeren Lebenszyklus durch wesentlich weniger Elektromüll. Wenn die interne Kamera nach ein paar Monaten veraltet ist, tauscht man die Komponente einfach selber aus. Der Speicher des Smartphones ist zu klein? Dann wird er mit einem anderen Modul erweitert. Eine geniale Idee, bei der auch Hersteller von Smartphones sowie Hersteller anderer Elektronik eingebunden werden sollten. Doch genau darin liegt, meiner Meinung nach, auch die größte Schwierigkeit. Denn Hersteller von moderner Elektronik, besonders natürlich auch von Smartphones profitieren von der schnellen Weiterentwicklung der Technik. Auch die so genannte geplante Obsolenz spült frisches Geld in die Kassen aller Smartphone Hersteller. Wieso also ein Smartphone unterstützen das im schlimmsten Falle nur alle 7-8 Jahre ausgetauscht werden muss?
Motorola geht nun diesen Weg und stellt mit Project Ara sein neues Vorhaben vor. Das modular gestaltete Smartphonbe soll auf Basis verschiedener Module und natürlich Open-Source entstehen. Der Nutzer kann sich so sein Traum-Handy aus den verfügbaren Modulen ganz individuell zusammenstellen. Von der Kamera über den Speicher bis hin zum Display oder anderen Extras. Hat man irgendwann andere Vorlieben oder hat sich die Technik weiterentwickelt kann man das veraltetet Modul einfach gegen ein neues austauschen. Soweit entspricht das fast genau dem Phonebloks-Konzept. Damit hat der niederländische Erfinder und Visionär wohl mit Motorola sehr fähige und auch zahlungskräftige Investoren mit an Board. Denn hinter Motorola steht seit einigen Monaten auch Google, die sich mit innovativen Konzepten ja immer schon gut auskennen.
Die Basis des Project Ara getauften modularen Smartphones von Motorola ist ein so genanntes Endoskelett. Auf ihm lassen sich dann die modularen Teile des Smartphones anbringen. Vom Prozessor über den Speicher bis hin zur Kamera. Dabei können nicht nur Smartphones sondern auch andere Geräte entstehen. Ganz der Fantasie des Nutzers entsprechend. Eine ferngesteuerte Kamera die über Mobilfunk senden kann ist damit genauso möglich wie eine autarke TimeLapse Kamera.
Wer Lust hat an dieser Idee mit zu wirken kann diese auf der Project-Homepage von Motorola machen.
Schön das es solche lesenswerten Artikel noch gibt. Weiter so bitte, der ganze Artikel ist nämlich echt interessant gewesen! mehr davon wäre cool…