Ende einer Ära: Linus Torvald schickt Disketten in Rente

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Vor kurzem hat Linus Torvalds einen Commit auf Github hinzugefügt, der den Code für Patch-Treiber für native Diskettencontroller enthält. Im Commit hat Linus Torvald einen subtilen Hinweis auf das Ende einer Ära hinterlassen. Er erwähnt, dass Jiri, ein beliebter Linux-Kernel-Entwickler, keine funktionierende Diskette mehr hat, weshalb Linus den Diskettentreiber als „verwaist“ markiert.

Noch funktionierende physische Floppy-Hardware ist nur noch schwer zu finden und da nur Willy das noch testen konnte denke ich, dass der (Disketten)-Treiber als ziemlich „tot“, gemessen an der aktuellen Hardware, betrachtet werden kann.

Natürlich war es klar, dass Disketten mittlerweile vollkommen veraltet sind und ein Relikt früherer Zeiten, trotzdem traf Linus Kommentar die Linux-Gemeinde mitten ins Herz.

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Alte Diskette im 3,5 Zoll Format

Das ikonische Speichermedium wurde in den letzten zehn Jahren durch USB-Laufwerke und SSDs ersetzt. Das Symbol einer Diskette befindet sich auch heute in den gängigen Textverarbeitungsprogrammen weiterhin im Speichern-Button.

Der Hauptgrund für das Verschwinden der Disketten in den letzten 10-15 Jahren ist wohl der enorme Hunger nach immer mehr Speicherplatz. Fanden vor 20 Jahren noch fast alle gängigen Programme Platz auf einer oder wenigen Disketten, wäre heute alleine über 1200 davon nötig um einen Film in HD-Qualität zu speichern.

Auch die Fehleranfälligkeit und die Nachteile der magnetischen Speicherung wurden den Disketten letztendlich zu Verhängnis. Disketten haben sich im Laufe der Zeit nicht weiter entwickelt, im Gegensatz zu USB-Laufwerken, weshalb wir jetzt an einem Punkt angelangt sind, an dem die Unterstützung durch Linux langsam auslaufen wird.

Als kleiner Tribut an das Speichermedium den Anfangszeit der Computer, hier ein paar Fakten über Disketten.

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  • Disketten wurden üblicherweise in 3 Größen gefertigt: 8 Zoll, 5,25 Zoll sowie die gängigste Größe 3,5 Zoll.
  • Entwickler der Disketten-Technologie war IBM
  • Zwei Disketten, die übereinander gelegt werden, beeinflussen sich nicht gegenseitig, da die Stärke des jeweiligen Magnetfeldes nur sehr gering ist.
  • Der Name „Floppy-Disk“ kommt aus dem englischen und leitet sich aus der Beschaffenheit der ersten Disketten ab. Diese waren, bedingt durch das dünne Magnetband und die Kunststoffhülle sehr flexibel und wabbelig, im englischen kann dies mit „floppy“ übersetzt werden.

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